1.
Gestalttherapie ist eine Form der Psychotherapie, die den Menschen dabei unterstützt und begleitet, sein Eigenes zu entdecken, anzunehmen und in seiner eigenen Art zum Ausdruck zu bringen.
Mit Vorstellungen darüber, wie man sein möchte oder sein sollte, oder auch darüber, wie man nicht sein möchte, hindert man sich oftmals daran, zu erfahren, wer man ist. Weil wir wissen, dass man sich nur dann selbst finden kann, wenn man sich für die Erfahrung öffnet, wer man ist, stellen wir die Erfahrung des Menschen in den Mittelpunkt.
Erfahrungen sind eine Einheit, in die der ganze Mensch mit seinem Körper, mit allen seinen Sinnen, seinen Gefühlen und seinem Geist eingebunden ist.
Solche bewusste Erfahrungen sowie das Zurückgewinnen der Verantwortung für das eigene Leben sind Voraussetzungen für ganzheitliche menschliche Veränderungsprozesse und für wirklichen Kontakt zu anderen.
2.
Als Gestalttherapeuten machen wir unseren KlientInnen ein dialogisches Beziehungsangebot. Das bedeutet, dass wir uns darum bemühen, unseren KlientInnen möglichst frei von Rollen, etwa der Rolle des Experten und Besserwissers, als erkennbare Gegenüber zu begegnen. Es bedeutet auch, dass wir uns aufrichtig und rückhaltlos dafür engagieren, unsere Gegenüber in ihrer Einzigartigkeit und Ganzheit zu erkennen und zu verstehen.
3.
Das Kernstück der Gestalttherapie ist aus unserer Sicht die Paradoxe Theorie der Veränderung.
Die Kernaussage dieser Theorie lautet:
„Veränderung geschieht, wenn jemand der wird, der er ist, nicht wenn er versucht, der zu werden, der er nicht ist." (Arnold Beisser)
4.
Wesentliche Elemente der Gestalttherapie:
Als Gestalttherapeuten begleiten wir Sie dabei, Ihre Potenziale zu entdecken, nicht mehr passende Einstellungen zu überwinden, überholte Anpassungen aufzugeben und neue, eigene Erlebens- und Verhaltensweisen zu entwickeln
Dialogisches Beziehungsangebot
Als Gestalttherapeuten machen unseren KlientInnen ein dialogisches Beziehungsangebot. Das bedeutet, dass wir uns darum bemühen, unseren KlientInnen möglichst frei von Rollen, etwa der Rolle des Experten und Besserwissers, als erkennbare Gegenüber zu begegnen. Es bedeutet auch ein aufrichtiges und rückhaltloses Engagement dafür, unsere Gegenüber in deren Einzigartigkeit und Ganzheit zu erkennen und zu verstehen.
Prozessorientierung
Im Rahmen eines dialogischen Kontakt- und Beziehungsangebots arbeiten und denken wir als Gestalttherapeuten nicht mit traditioneller Diagnostik, indem wir etwa bei unserem Gegenüber klassifizierbare „psychische Störungen" ausmachen. Vielmehr ist uns daran gelegen, „zu erfassen, womit der Mensch, der uns um Unterstützung bittet, existenziell beschäftigt ist, womit er unzufrieden ist und was er in seinem Leben verändern möchte. …"
(Staemmler und Bock).
Als Gestalttherapeuten begleiten und unterstützen wir Menschen in ihrem Prozess persönlicher Veränderung.
Paradoxe Theorie der Veränderung
Ein weiteres wichtiges Prinzip der Gestalttherapie ist die „Paradoxe Theorie der Veränderung". Sie besagt, dass persönliche Veränderung nicht planbar und nicht gezielt herstellbar ist („Ich möchte gerne so und so werden. Was muss ich tun?"). Ganzheitliche, nachhaltige Veränderung geschieht aus Sicht der Gestalttherapie nicht, wenn man sich bemüht, anders zu werden, sondern nur, wenn man sich dafür interessiert, wie man ist – rückhaltlos und ohne sich dabei zu bewerten. „Veränderung geschieht, wenn jemand der wird, der er ist, nicht wenn er versucht der zu werden, der er nicht ist." (Arnold R. Beisser).
Werner Bock drückt es so aus: „Was ist, darf sein, und was sein darf, verändert sich.“
Ganzheitlichkeit
Persönliche Probleme rühren meistens daher, dass man bestimmte Seiten von sich selbst ablehnt, da sie nicht in das Wunschbild passen, das man von sich hat. Ein Ziel der Gestalttherapie ist es daher, den Klienten dabei zu unterstützen, all die Facetten, die ihn ausmachen, zu erkennen und urteilsfrei als zu sich gehörig akzeptieren zu können. So kommt er zum ganzheitlichen Wahrnehmen und Erleben seiner selbst.
In der Regel erleben es Menschen als entlastend, wenn sie vorurteilsfrei annehmen können, was zu ihnen gehört. Damit sind zwar noch nicht alle Probleme gelöst. Aber dadurch wird der Weg geebnet, auf dem man seine Probleme unvoreingenommen anschauen und bearbeiten kann.